Die Idee für das POORT A POORT Dorfhotel entstand im Rahmen der Dorfkernentwicklung des Landschaftsparks Binntal. Im Vordergrund steht die erneute Nutzung andernfalls leerstehender und dem Zerfall überlassener Gebäude, für die deren Eigentümer aus verschiedenen Gründen keine Verwendung mehr haben. Die künftigen Gäste tragen zur Belebung des Dorfkerns bei und helfen mit, dass dort die Lichter nicht ausgehen.
Die gestalterische Originalität des Angebots knüpft an den ursprünglichen Lebensstil der einstigen Dorfbewohner und Erbauer der Gebäude an: Gäste sollen diese Traditionen spüren und erleben können. Ohne Alpenchic, aber mit dem nötigen Mass an Komfort, um sich „heimisch-wohlzufühlen“.
Der Gast wohnt mit dem Einheimischen POORT A POORT (walliserdeutsch für Tür an Tür). Das Miteinander und der Austausch sind das Credo des neuen Dorfhotels: Gäste sind „Nachbarn auf Zeit“ für die Einheimischen und tauschen sich mit diesen aus. Verschiedene geplante Massnahmen wie lokale Paten „mini Gottä / miner Getti“, Projekte wie ein Gemeinschaftsgarten oder Veranstaltungen von bzw. für die Nachbarn auf Zeit helfen, den Austausch nicht einfach dem Zufall zu überlassen.
Das Dorfhotel bietet mit seinem individuellen Charakter, seiner Kleinheit und dem Wertversprechen „Echter können Ferien im Wallis nicht sein“ den Rahmen, an dem es sich von seinen Gästen messen lassen will. Ein Alleinstellungsmerkmal, das nicht ohne weiteres kopiert werden kann.
Von den leerstehenden Gebäuden oder Wohnungen, die zum Verkauf stehen, hat das Projektteam insgesamt vier geeignete Objekte identifiziert, darunter auch das seit einiger Zeit geschlossene Restaurant Bettlihorn (Situationsplan mit markierten Objekten). Zwei dieser Gebäude werden nun ab Herbst 2023 in Teilen renoviert. Der sanfte Umbau bildet die Grundlage für das künftige Dorfhotel, mit dem ein Restaurant und sieben Zimmer entstehen.
Die Bewirtschaftung und Vermarktung des Angebots wird die POORT A POORT Dorfhotel AG übernehmen, welche im April 2019 gegründet wurde. Produkte und Dienstleistungen sollen wo immer möglich aus der Region stammen bzw. dort erbracht werden. Für den Betrieb des Hotels werden Pächter gesucht, die während der Umbauphase ihre eigenen Vorstellungen mit einbringen können.
Erst die grosszügige finanzielle Unterstützung des Landschaftspark Binntal hat es möglich gemacht, die Abklärungen für ein mögliches Dorfhotel in Grengiols voranzutreiben. Das Projektteam mit Monika Holzegger, David Ritz und Beat Ritz hat seit 2017 die Idee konkretisiert und einen Business Plan ausgearbeitet.
Die in 2019 gegründete Stiftung Dorf am Bettlihorn wird die Finanzierung des Dorfhotels übernehmen. Mittlerweile ist dank eines Crowdfundings und der Unterstützung weiterer Gönner ein ansehnlicher Betrag zusammengekommen. Für die vorgesehene Investition in Höhe von 2.3 Mio Franken - für den Erwerb der Wohnungen, die sanfte Renovation und Einrichtung des Restaurants und der Zimmer - fehlen aktuell noch ca. 10% der Mittel. Verschiedene Anfragen sind noch hängig. Das Projektteam hofft, bis Ende 2023 die nötigen finanziellen Mittel sicherstellen zu können.
Das Baugesuch wurde Anfang September eingereicht. Aktuell warten wir auf den Bescheid des Kantons und der Gemeinde. Sobald die Bewilligung vorliegt, kann es in Etappen losgehen. Wenn alles klappt, werden die ersten Gäste dann ab Herbst 2024 im neuen Dorfhotel übernachten können.
Nach eingehender Prüfung beschloss die Schweizer Berghilfe Mitte Dezember 2023, das Dorfhotel POORT A POORT mit einem grosszügigen Beitrag zu unterstützen. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt bezüglich Finanzierung geschafft. Wir danken der Berghilfe für den in Aussicht gestellten Beitrag und freuen uns darüber. Der Entscheid motiviert uns zusätzlich, die restliche Finanzierungslücke zeitnah zu schliessen, damit dem Umbau und dem Hotelbetrieb nichts mehr im Weg steht.
Erfreulicherweise hat der Gemeinderat von Grengiols kürzlich zwei für das Dorfhotel-Projekt wichtige Entscheide getroffen. Die Baubewilligung für Umbauten im Haus Bettlihorn wurde unter Einbezug der kantonalen Vormeinungen erteilt. Zudem hat er einen finanziellen Beitrag an POORT A POORT beschlossen. Wir danken dem Gemeinderat für die Unterstützung. Mit Spannung erwarten wir nun den Entscheid über die Bewilligung des Gesuchs Haus Grängjerstuba.
In den letzten Wochen wurden im ehemaligen Restaurant Bettlihorn Rückbauarbeiten durchgeführt. Dabei wurde unter anderem der Fischgrätparkett sorgfältig demontiert für spätere Wiederverwendung. Bei einer Ortsschau begutachteten Architekt, Ingenieur, Holzbauer und Baumeister das Gebäude.
Während der Arbeiten stiess das Team, welches auf die tatkräftige Unterstützung von Josef Schalbetter zählen durfte, auf faszinierende Details der Gebäudehistorie. Am Wandholz entdeckte man verschiedene Schnitzereien, die darauf hinweisen, dass ursprünglich keine Wandverkleidung vorhanden war. Verzierte Setzpfosten bei den Türen zeugen zudem von der kunstvollen Gestaltung der ursprünglichen Architektur. Die grösste Herausforderung liegt in der Erneuerung der Decke des Restaurants. Die bestehende Decke hat nämlich eine Durchbiegung von bis zu 25 cm, woraus sich ergab, dass sie nicht den Ansprüchen genügend aufgerüstet werden kann. Nach einer gründlichen Schadstoffanalyse werden belastete Materialien fachgerecht entsorgt.